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history

Gasometer

Bunker

Nachkriegszeit

Denkmal

Nutzungsideen

Bilderbuch

Anschließend diente der Bunker als Altersheim, Jugendarrestanstalt und zuletzt als Asyl für Obdachlose, in dem man für 2,50 DM pro Tag/Nacht eine Kammer mieten konnte. Erst am 1. September 1963 verließen die letzten Bewohner aufgrund der inzwischen erschreckenden hygienischen Bedingungen den Bunker. Ungenutzt blieb der Fichtebunker auch danach nicht. Die nächsten Bewohner die in das Bauwerk einzogen, nannte man beispielsweise “Unica³, “Armada³ oder “Hennecke³. Sie sind wohl aber besser bekannt als Ölsardinen, Apfelmus oder Brechbohnen und waren Teil der sogenannten “Senatsreserven³. Dieses Lager, vom Senat eingerichtet für Notfälle und für den Fall einer möglichen Belagerung West-Berlins durch die Truppen des Warschauer Pakts, existierte bis 1990. Seitdem herrscht in dem Gemäuer sogenannter “bewachter Leerstand³. Noch weitere zehn Jahre sollten vergehen, bis eine breitere Öffentlichkeit diese Räume wieder betreten konnte, für so manchen das erste Mal seit Kriegsende. Anlässlich des “Tags des offenen Denkmals³ am 9. und 10. September 2000 wurden durch den Verein Berliner Unterwelten e.V. Rundgänge mit einem kurzen Diavortrag zur Geschichte des Gasometers angeboten. Insgesamt über 1.700 Menschen nutzten dieses Gelegenheit. Diese großartige und positive Resonanz bestätigte abermals, dass gerade dieser Bunker, dessen Wände den ersten Schrei neugeborener Kinder und den letzten Lebenshauch sterbender Menschen kennen, nicht vergessen oder gar beseitigt werden darf. Vermutlich ist es nur seinem Innenleben aus Stahlbeton zu verdanken, dass der Gasometer noch vorhanden ist. Sonst wäre er wahrscheinlich, wie die anderen drei Gasometer auf dem Gelände auch, bereits im Oktober 1951 gesprengt worden.

Quelle: Unterwelten e.V.